Originaltitel: For they know not what they do
Enjoyment as a political factor
Die Hegelsche Dialektik, die Lacansche psychoanalytische Theorie und die zeitgenössische Ideologiekritik – diese drei Ringe bilden einen Borromäischen Knoten: Jeder von ihnen verknüpft die beiden anderen; der Ort, den sie alle umkreisen, das „Symptom“ in ihrer Mitte, ist das Genießen dessen, was man geringschätzig als „Populär-Kultur“ bezeichnet: Detektiv- und Horrorfilme, Hollywood-Dramen usw.
Es ist jedoch die Theorie von Jacques Lacan, die – um es dekonstruktivistisch zu formulieren – als Bestandteil des Buches dieses zugleich theoretisch einrahmt. Indem dieses Buch einen Bruch mit der Anerkennungslogik von theoretischer Arbeit vollzieht und diese durch den Prozess des Erkennens ersetzt, arbeitet es die Konturen einer Lacanschen Theorie der Ideologie heraus, die sich Schritt für Schritt, über immer neue Umwege, auf deren Hauptgegenstand – den Status des Genießens im ideologischen Diskurs – zubewegt, wobei es diese Begegnung immer wieder aufschiebt und so den Akzent allmählich von Hegel über Lacan hin zu den gegenwärtigen politisch-ideologischen Sackgassen verschiebt.
Slavoj Žižek, geboren 1949 in Ljubljana, ist Philosoph und Psychoanalytiker.