Die Nachtgänge setzen unsere Schlaf- und Traumphilosophie, vorgelegt in Somnium Novum Vol. I und Vol. II (Passagen Verlag, 1994) auf exemplarische nächtliche Pathologie hin, das Schlafwandeln – in seiner imaginären Steigerung den Vampirismus, fort.
Die besondere Faszination dieses Phänomens liegt in seiner Atopie: Auch nosologisch bislang recht heimatlos irgend zwischen neurologisch/psychiatrisch und psychologisch geblieben, gehört der Somnambulismus weder dem Schlafen noch dem Wachen noch zumal dem Träumen an. Wegen dieser Atopie sind philosophische Zugriffe angesagt.
Rudolf Heinz, geboren 1937, ist Professor für Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und als dissidenter Psychoanalytiker psychiatrisch tätig.
Christoph Weismüller ist Leiter des Instituts für philosophische Beratung und Pathognostik und arbeitet im psychoanalysekritischen Fortbildungsseminar für Pathognostik.