„Die Form, die Geta Brătescu in die Substanz prägt, ist immer auf die eine oder andere Art und Weise die ihr eigene Substanzform, nämlich ihre Eigenschaft, sich selbst zu tragen und nichts anderes […] sie verhilft ihr zur Behauptung der eigenen Subsistenz als solcher.“ (Jean-Luc Nancy)
Diese erste umfassende Monografie über Geta Brătescu umfasst sowohl ihr bildnerisches Oeuvre als auch Texte aus ihren Tagebüchern. Dabei wird das vielseitige und dichte Lebenswerk einer Künstlerin vorgestellt, das fast ausschließlich in ihrem Bukarester Studio entstanden ist – beginnend mit Zeichnungen und Performances in den sechziger Jahren über Installationen, Collagen, Druckgrafiken, Fotos und Skulpturen bis hin zu den aktuellen Arbeiten auf Papier. Als zentrales Thema erweist sich dabei die Suche nach menschlicher Form und Freiheit, die Brătescu als Künstlerin substantiell zu erfassen und mittels „spiritueller Geometrie“ zu visualisieren sucht. Ihre Auseinandersetzung mit Literatur, Sprache und Schreiben führt sie zu einem intensiven Dialog mit dem Raum, in dem sie Fragen der Identität und der menschlichen Existenz auslotet.