Lacan forderte eine Rückkehr zu Freud. Doch was geschah mit dem Freud’schen Denken, als es in Lacans neuen und radikalen Diskurs übersetzt wurde? Itzhak Benyamini zeichnet in diesem Buch nach, wie Lacan die theologischen Motive, die in Freuds Werk anhand der Figur des biblischen Moses verhandelt werden, für seine Ethik der Psychoanalyse fruchtbar macht.
Ausgehend von Lacans siebten Seminar, Die Ethik der Psychoanalyse, rekonstruiert der israelische Philosoph Itzhak Benyamini, wie Lacan aus Freuds Konzept des Monotheismus eine neue psychoanalytische Ethik entwickelt, in deren Zentrum der Begriff des Realen steht. Dass Moses zwei verschiedenen Göttern begegnet, dem Gott der universellen Vernunft und dem Gott des Zorns, schreibt sich in das Judentum ein. Diese unheimliche Spannung existierte auch in Freuds eigener Psyche. So verwundert es nicht, dass sich Freud vor dem Hintergrund der Krise des europäischen Judentums in den 1930er Jahren erneut der Moses-Figur widmet. Lacan folgend rollt Benyamini den Doppelkomplex „Moses gegen Moses“ und „Freud gegen Freud“ neu auf.
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