Vergangene Veranstaltungen

Passagen Gespräch mit Frédéric Gros
Peter Engelmann spricht mit Frédéric Gros über UNGEHORSAM: so der Titel seines neuen Buches und zugleich das Motto, unter dem das 35-jährige Jubiläum des Passagen Verlages steht. Sie untersuchen die widersprüchlichen Seiten dieses Begriffs, seine Geschichte und sein Verhältnis zur Verantwortung. Denn nicht der Ungehorsam ist das Problem, sondern der Gehorsam. In einer Welt, in der Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung ein unerträgliches Ausmaß erreicht haben, wird Widerstand zur dringenden Notwendigkeit.
Um zu verstehen, warum wir uns auch angesichts größter Ungerechtigkeiten oft nur schwer zum UNGEHORSAM entschließen können, untersucht Frédéric Gros, wie Gehorsam auf individueller und kollektiver Ebene zustande kommt und legitimiert wird. Er macht deutlich, dass ziviler UNGEHORSAM zunächst einmal ein Sieg jedes Einzelnen über sich selbst ist: Um unseren Konformismus und unsere Trägheit zu überwinden, müssen wir uns unserer Verantwortung stellen. Philosophie und Denken sind grundsätzlich ungehorsam: Sie zwingen uns, unsere Gewissheiten, die gesellschaftlichen Konventionen und das scheinbar Selbstverständliche unentwegt zu hinterfragen und stets eine kritische Distanz zu bewahren – sogar zu uns selbst. Nur so können wir unserer Verantwortung als mündige Menschen und Bürger:innen gerecht werden.
Frédéric Gros, Jahrgang 1965, Professor für Philosophie und politisches Denken, lehrt am Institut d'études politiques de Paris (Science Po), ist Herausgeber von Werken Michel Foucaults und Verfasser von Romanen und Essays.
Peter Engelmann ist Philosoph, Herausgeber der französischen Philosophen der Postmoderne und der Dekonstruktion und Leiter des Passagen Verlages.
Mit freundlicher Unterstützung des Institut français d’Autriche-Vienne.
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Gespräch mit Peter Engelmann
- Žižek: „Pandemie! COVID-19 erschüttert die Welt“
- Žižek: „Pandemie II. Chronik einer verlorenen Zeit“
- Nancy: „Ein allzu menschliches Virus“
- Simanowski: „Das Virus und das Digitale“
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Überreichung Ava-Preis an Gertrude Maria Grossegger
Am 17.11., ca. 19 Uhr findet die feierliche Überreichung des Ava-Preises durch eine(n) Vertreter(in) des Landes Niederösterreich, Laudatio durch ein Jurymitglied statt. Mit musikalischer Umrahmung und einem Statement der Preisträgerin Gertrude Maria Grossegger.
Ort: Die Kirche St. Blasien. Das ist die ehemalige Klosterkirche des Nonnenklosters, indem Frau Ava wahrscheinlich die letzten Lebensjahre verbracht hatte (Siehe: Die Dichtungen der Frau Ava).
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Buchpräsentation: Über das Wohnen im Bilde sein
mit Andrea Glauser und Doris Ingrisch
Raumintervention: Romana Hagyo und Silke Maier-Gamauf
https://mobile.mdw.ac.at/veranstaltung/?v=2646921
Romana Hagyo in künstlerischer Zusammenarbeit mit Silke Maier-Gamauf:
Über das Wohnen im Bilde sein. Passagen Verlag 2020.
Im Kontext der Debatte um Potentiale und Grenzen künstlerischer Forschung unternimmt diese Studie das Experiment, die Arbeitsweisen der Kunstwissenschaft und der bildenden Kunst abseits wechselseitiger Illustration oder Interpretation zu verbinden. Romana Hagyo befragt Konzeptionen des Öffentlichen und Privaten und deren Verknüpfung mit geschlechterspezifischen Zuschreibungen in ausgewählten Darstellungen des Wohnens in der zeitgenössischen bildenden Kunst. Es werden Projekte von Maja Bajević, Christian Hasucha, Hiwa K, Dorit Margreiter, Julia Scher und anderen diskutiert, die die Diffusion öffentlicher und privater Räume im Wohnen zum Thema machen. Ein Schwerpunkt liegt auf der potenziellen Durchdringung öffentlicher und privater Räume im Kontext von Flucht, Migration und Obdachlosigkeit. Parallel dazu verläuft die Fragestellung, die Romana Hagyo und Silke Maier-Gamauf mit ihren künstlerischen Arbeiten Test.Test.Liegen und SOFA-STOFF verfolgen. In der Zusammenführung des Künstlerischen und Diskursiven gelingt es, hegemoniale Vorstellungsbilder des Wohnens in Frage zu stellen.
https://www.passagen.at/gesamtverzeichnis/architektur/ueber-das-wohnen-im-bilde-sein/
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Politik & Poesie : Literarisches Werkstattgespräch und Lesung
Claudius Kölz, Gesang und Alexander Kukelka, Klavier, antworten kritisch-musikalisch mit Liedern und Chansons.
Reservierung unter: email@ditha-brickwell.eu
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Lesung Gertrude Grossegger
Im Roman Wendel, im Langgedicht zwirnen, in der Kurzgeschichte Augen machen, werden die Fragen nach der eigenen Identität ebenso gestellt, und immer ist es die Sprache selbst, die den „Ton angibt“, die Art und Weise,
wie sich über die spielerische Bewegung des Umkreisens und „Abklopfens“ von Bedeutungen, von einem Wort ins andere kommend, neue Sichtweisen und Bilder eröffnen.
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Passagen Gespräch mit Geoffroy de Lagasnerie
Eintritt 5,- Euro
Der französische Philosoph und Soziologe Geoffroy de Lagasnerie ist sowohl Theoretiker als auch politischer Aktivist. Im Zentrum seiner Theorie steht eine radikale Kritik der politischen Philosophie. Begriffe wie »Demokratie«, »Gemeinwille« oder »Volkssouveränität«, die unser politisches Denken bis heute prägen, sind für ihn Fiktionen, die unsere Sicht auf eine Realität verstellen, in der nach wie vor das Gesetz des Stärkeren herrscht.
Sind Staat, Justiz und Polizei bloße Instrumente in den Händen der Mächtigen, die damit ihre eigenen Interessen verteidigen? Lagasnerie argumentiert bewusst provokant, um vermeintliche Gewissheiten zu erschüttern und unseren Blick für die ideologischen Verzerrungen des politischen Diskurses zu schärfen. Er zeigt, dass wir die herrschende Ungleichheit nur dann effektiv bekämpfen können, wenn wir uns die sozialen Realitäten schonungslos bewusst machen. Verleger Peter Engelmann spricht mit ihm über seine »reduktionistische Theorie« und über die Konsequenzen, die sich daraus für unser Verständnis von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie ergeben.
Geoffroy de Lagasnerie ist ist Professor an der Ecole Nationale Supérieure d’Art Paris-Clergy. Im Passagen Verlag sind zuletzt seine Bücher »Das politische Bewusstsein« und »Michel Foucaults letzte Lektion« erschienen.
Eine Kooperation von Passagen Verlag und Schauspielhaus Wien
Zur Reihe Passagen Gespräche:
In Zeiten der Krise, in denen rechtsstaatliche und demokratische Institutionen immer mehr ausgehöhlt werden und in denen sich die Universitäten in Berufsausbildungszentren verwandeln, besteht ein besonderer Bedarf nach demokratischem Austausch, nach Orten, an denen sich das Politische kreativ erneuern kann und wo produktive Widerstände formuliert werden können – und zwar sowohl gegen den politischen Konsens als auch gegen die intellektuelle Ignoranz neu-rechter Bewegungen.
Ein unabhängiger Verlag wie der Passagen Verlag und ein experimentelles Theater wie das Schauspielhaus Wien sind Repräsentanten dieser kreativen Gegenkultur in der heutigen Zeit. Die Passagen Gespräche bieten ein Forum für jene Autor:innen, die unmittelbar an den großen theoretischen Revolutionen des späten 20. und frühen 21. Jahrhundert beteiligt waren; aber auch für junge engagierte Denker:innen, die versuchen, die Ideen ihrer Vorgänger mit kritischem Enthusiasmus weiterzuentwickeln und für die Zukunft fruchtbar zu machen. Ein solches Forum bedeutet: Interaktion, Konfrontation, Diskussion. Es geht nicht um die einseitige Vermittlung von Wissen, sondern um das Denken neuer Möglichkeiten und darum, die Zuversicht zu wecken in die Veränderbarkeit des Gegebenen.
Publikum, Leser:innen und Autor:innen bilden gemeinsam eine Öffentlichkeit: eine kritische Gemeinschaft von selbstständigen, bewusst mitdenkenden und verantwortlich agierenden Individuen, die blinden Gehorsam verweigern und versuchen, sich neue Politikformen zu erarbeiten.
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Medienmündigkeit auf der Höhe der Zeit
Workshop
Termin: 04. Oktober 2021 19:00 - 05. Oktober 2021 12:30
Sind wir schon fit für eine digitale Zukunft, wenn wir die Regeln der neuen Medien kennen und uns unfallfrei auf der Datenautobahn bewegen? Ist gegen Hassreden und Emotionalisierung der Diskussion gewappnet, wer Apps installieren und Algorithmen programmieren kann? Muss man nicht auch klären, wie die Apps die Gesellschaft verändern und wo man Algorithmen besser nicht einsetzen sollte? Wer den »digital citizen« zivilgesellschaftlich denkt, weiß: Was wir brauchen, ist mehr Bildung nicht »mit«, sondern »über« und auch »gegen« digitale Medien. Es braucht nicht nur Mediennutzungskompetenz, sondern auch Medienreflexionskompetenz, postuliert Roberto Simanowski und sieht vor allem auch die Erwachsenenbildung gefordert.
Bernhard Pörksen gibt zu bedenken: Heute ist jeder, der einen Netzzugang besitzt, ein Gatekeeper eigenen Rechts, der das Klima der öffentlichen Meinung mitbestimmt und mit darüber entscheidet, ob echte Nachrichten oder sinnlose Spektakelberichte verbreitet werden. Die klassischen Fragen nach der Relevanz, der Glaubwürdigkeit und der Überprüfbarkeit von Informationen gehen heute jeden an, der im Netz unterwegs ist…
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Oswald Auer / / Oggetto Libro Milano
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