Je gesellschaftsprägender die Universität, desto mehr wird sie sozialisiert und entzünden sich an ihr soziale Auseinandersetzungen – erst wenn beides zusammentrifft, befinden wir uns in einer Wissensgesellschaft.
Keine andere Institution steht für die Wissensgesellschaft so wie die Universität: Sie ist ihr gesellschaftsprägender Dreh- und Angelpunkt, stellt doch Hochschulbildung mittlerweile in vielen Ländern den Normalbildungsstandard dar. Die Universität erbringt für Politik, Wirtschaft, Recht und alle anderen Felder Leistungen, ohne die diese nicht mehr auskommen: wissenschaftliche Expertise, Innovationen, gerichtsfestes Wissen und vieles mehr. Auf diese Weise wirkt sie in diesen Feldern mit und wird von ihnen sozialisiert. Damit geht einher, dass sie in wachsendem Maße kritisiert und zunehmend grundsätzlich angegriffen wird: Die Geltung und Nützlichkeit wissenschaftlichen Wissens wird bestritten und Hochschulbildung als „Elitenprojekt“ skandalisiert. Dies mag verstörend sein, aber auch darin beweist sich die immens gestiegene gesellschaftliche Bedeutsamkeit der Universität.
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