Peter Widmer

Die Einführung der Deixis in die Psychoanalyse

„Wer ist ich und wer ist du?“, fragen Kinder. Sie wissen noch nicht, dass die Sprechsituation entscheidet: Wer spricht, ist ich, wer hört, ein Du. Sprechend stellt der Mensch eine Beziehung zu sich selbst und zu anderen her. Darin besteht die deiktische Dimension der Sprache. Sie strukturiert den psychoanalytischen Diskurs.

Der Mensch ist ein Sprechwesen, sagt Lacan. Und mit „Deixis“ bezeichnet man das Sprechen in der ersten Person. „Ich“ sagend errichtet der Mensch eine Welt, über die er verfügen will, mit ihm als Nullpunkt, als Origo, und mit anderen als „Nebenmenschen“ (Freud). Aber diese anderen tun dasselbe, auch sie machen sich zum Nabel einer Welt. Auf diese Weise birgt das welteröffnende Sprechen selbst die Gefahr für gewaltvolle Konflikte in der Welt. Peter Widmer untersucht das Konzept der Deixis auf den Gebieten Linguistik/Semiotik, Philosophie und Psychoanalyse. Dabei arbeitet er auch die Pathologien heraus, die im deiktischen Gebrauch der Sprache angelegt sind. Die Psychoanalyse gewinnt, wenn sie das Sprechen auch jenseits der objektiven Sprache als Sprechen von Subjekten hört.

Details
Umfang 208 Seiten
Format 15,5 x 23,5
ISBN 978-3-7092-0651-5
Ersch.Datum März 2026
27,00 
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