Eigentlich heißt er Salomon ben Josua. Den Nachnamen passt er aber seinem Vorbild Maimonides an, dem großen Philosophen und Bibelexegeten des Mittelalters. In ihm sieht Salomon Maimon (1753–1800) sein Vorbild des Aufklärers und die Möglichkeit, sich vom Gängelband rabbinischer Autorität zu befreien. Mit der Überwindung der eigenen Herkunft geht seine Selbstbehauptung als jüdischer Intellektueller einher.
Salomon Maimon ist der Sohn eines polnischen Rabbiners und bereits als Knabe talmudisch geschult. Auf abenteuerlichen Weg bricht er aus der Schtetl-Welt aus, weiter nach Berlin, um an der europäischen Aufklärung und der jüdischen Haskala mitzuwirken. Als Bohémien verbringt er vagabundierend seine Zeit. Philosophisch lässt sich der originelle Denker in keine Schublade stecken, denn auch sein Denken weist etwas Unscharfes und Vagabundierendes auf: Mit hermeneutischen Methoden aus der jüdischen Tradition liest er Kant und schreibt sich in sein System ein. Die Muster dieses Einschreibeverfahrens ebnen den Weg zwischen Neukantianismus und dem deutschen Idealismus. Darüber hinaus revolutioniert Salomon Maimon das Systemdenken, was ihn zu einer bedeutenden Referenzfigur der modernen jüdischen Philosophie macht.
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