Frank Hartmann

Cyber. Philosophy

Medientheoretische Auslotungen

Die Zeit der von Marshall McLuhan prognostizierten Informationssammler ist längst angebrochen, der „Wissende” klassischen Zuschnitts im Verschwinden begriffen oder bereits ausgestorben. Rastlos durchstreifen die neuen Sammler die Informationswüste des Cyberspace. Sie erkunden den weithin offenen Horizont einer Cyberkultur – als neue ästhetische Form, die begehbar und bewohnbar ist, sich jedoch einer distanzierten äußeren Betrachtung entzieht. Während das Buch als mediales Paradigma noch dem klassischen Projekt der Aufklärung und dem Kritikverständnis der Moderne entspricht, kommt die telekommunikative Vernetzung der Computerkultur der postmodernen Suche nach Entgrenzung entgegen. Dabei entsteht eine fragwürdige Datenutopie, die technischen und sozialen Fortschritt umstandslos gleichsetzt.
Der Autor entwickelt eine mögliche Reaktion mit philosophischem Anspruch: Nach der Vernunftkritik des achtzehnten und der Sprachkritik am Ausgang des neunzehnten Jahrhunderts wäre nun eine Datenkritik zu leisten, welche die multimedialen Bedingungen der Möglichkeit einer Informationsgesellschaft kritisch zu reflektieren hätte – es gilt, den Media-Hype der Gegenwart zu entmythologisieren.

Details
Einband Paperback
Umfang 176 Seiten
Format 20,8 x 12,8
Auflage1,
ISBN 978-3-85165-228-4
Ersch.Datum Januar 1999
19,50 
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