Ursula Jauch

Damenphilosophie & Männermoral

Von Abbé de Gerard bis Marquis de Sade. Ein Versuch über die lächelnde Vernunft

Ob sich die Damen der Philosophie widmen sollten? – so lautet die Frage, die im Jahr 1681 ein Abbé de Gérard öffentlich disputiert haben will. Wie ein Spielball macht das Gerücht die Runde: Es gibt noch eine andere Vernunft als jene langweilig-kalkulierende der großen Männer-Systeme. Mit Lust und einem gehörigen Schuss Eros üben sich die Damen in weiblicher Renitenz zum denkerischen Einerlei ihrer männlichen Kollegen.
In Emilie du Châtelet, eigenwillige Leibniz-Schülerin und prominente Newton-Übersetzerin, findet sich die erste, brillante Damenphilosophin. Und bald schon kommen die männlichen Nachahmer. Auf die Damenphilosophie folgt die Männermoral: Francesco Algarotti übersetzt Newton für die Damen, ein Herr LaLande schreibt eine Damenastronomie, und selbst Immanuel Kant gibt seinen Kommentar. Schließlich schickt ein Marquis d’Argens die Philosophie definitiv ins erotomane Boudoir, wo sie der Marquis de Sade als Geschichte über die Männermoral weitertraktiert. – Doch trotz List, Scherz und Eros: Die Mär vom weiblichen Vernunftdefizit dürfte nach Damenphilosophie & Männermoral wie eine Seifenblase platzen.

Details
Einband Paperback
Umfang 216 Seiten
Format 15,5 x 23,5
Auflage1,
ISBN 978-3-900767-48-8
Ersch.Datum Januar 1991
21,60 
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