Grégoire Chamayou

Ferngesteuerte Gewalt

Eine Theorie der Drohne

Russland führt seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine immer mehr mit Drohnen. Grégoire Chamayous philosophische Analyse des Tötens mit Drohnen erlangt damit schreckliche Aktualität. Die Apologeten der Drohne sehen in ihr eine effiziente und humane Waffe. Für Chamayou weicht sie jedoch vor allem den Unterschied von Krieg und Nichtkrieg auf und gibt der Ausdehnung militärischer Gewalt den Schein von Legitimität. 

„Ein schönes Ziel! Ich werde versuchen, genau in die Mitte zu treffen.“ Diese Worte stammen von einem Piloten, der sich auf seinen Stuhl in der Creech Air Force Base, Nevada, bereitmacht, mittels Drohne eine Hellfire-Rakete auf eine Gruppe Verdächtiger in Afghanistan abzuschießen. Mit diesem Wunderwerk militärischer Technik treten Tausende von Kilometern zwischen den Finger, der den Abzug betätigt, und der Waffe, die das tödliche Geschoss abfeuert. Eine Distanz, die unsere gängigen Vorstellungen vom Krieg ebenso überfordert wie grundlegende Kategorien des Kriegsrechts: Wo ist im Krieg auf Entfernung das Schlachtfeld? Welche Bedeutung hat die Unterscheidung zwischen Kombattanten und Unbeteiligten noch in einer gewaltvollen Auseinandersetzung, deren Gefahren nur einer Seite drohen? Ist ein Kampf ohne reziprokes Risiko noch Kampf? Und welches Recht gilt in diesem einseitigen Krieg?

Details
Einband Paperback
Umfang 288 Seiten
Format 14,0 x 23,5
Auflage2,
ISBN 978-3-7092-0668-3
Ersch.Datum März 2026
Übersetzt von Christian Leitner
32,00 
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