Hélène Cixous

Wir trotzen den Vorzeichen

„Meine Bücher sind Städte, in denen die Märchentoten ihre Bleibe haben. Alle meine Dichter sind tot. All die Toten leben fort in jenen Städten, die sie gestern besungen und bezaubert haben, sage ich. Gespenster? Sagt meine Tochter. Hüter der Zeit, sage ich.“

Dieses Buch ist ein Gedächtnisspaziergang, dem ein Zitat Hamlets – Wir trotzen den Vorzeichen: We defy augury (Hamlet, V, 2) – seinen Namen gibt. Ihr ganzes geheimes Lieben und Leben lang haben die Liebenden den Vorzeichen getrotzt, und es lässt sich nicht entscheiden, ob sie es wissentlich getan haben oder nicht. Wie auch hätten sie die vielen Vorzeichen erkennen und deuten können, die ihnen das Schicksal beispielsweise damals zugespielt hat, als sie, in nächster Nähe zu Heaven, im Restaurant in der 107. Etage der Twin Towers zu Tische saßen? Und dennoch, sagt das Buch, scheint Isaac immer schon geahnt zu haben, was später dann uns allen zugestoßen ist … Es wird darum gehen, die Vorzeichen jetzt zu lesen, jetzt, wo die Twin Towers nicht mehr sind und der ewige Geliebte tot ist. Dabei entsteht aber keine Klage, sondern eine Art hohes Lied auf das Leben als immer neu sich erfindender Widerstand gegen jene Mächte, die es auslöschen wollen.

Details
Umfang 160 Seiten
Format 12,2 x 20,8
Auflage1,
ISBN 978-3-7092-0555-6
Ersch.Datum September 2023
Übersetzt von Claudia Simma
24,00 
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