Volker Kaiser

Das Echo jeder Verschattung

Figur und Reflexion bei Rilke, Benn und Celan

Volker Kaiser analysiert die rethorische Figuration lyrischer Subjektivität und Selbstreferenz. In dem Moment, in dem die Reflexionsmetaphorik der analysierten Gedichte sich einen konstitutiven, einen metapoetischen Status zuschreibt, suspensiert sich allegorisch die semantische Funktion der sprachlichen Zeichen. Das durch diese Suspension artikulierte Dilemma der poetologischen Konstitutionsproblematik stellt die Prämissen ihrer traditionellen Interpretation in Frage. Die Marionette in Rilkes „Marionetten-Theater“ wird als fragile Metapher einer undifferenzierten Einheit gelesen, in der sich die aufeinander angewiesenen, doch inkompatiblen Sprachfunktionen der Figuration spiegeln. In der Interpretation von Benns „Abschied“ steht die defigurierende und transzendierende Funktion der Metapher in ihrer Allegorisierung und Temporalisierung im Brennpunkt. Aus der mit der Verbuchstäblichung des Metaphorischen verbundenen destruktiven Gewalt bezieht Celans Gedicht „Die Winzer“ für Kaiser seine poetische Ausdruckskraft. Daraus ergibt sich für ihn die Frage, ob sich das Paradigma einer in der Figur der Metapher begründeten Selbstfeflexibilität poetischer Texte und lyrischer Subjektivität nicht überholt hat.

Details
Einband Paperback
Umfang 184 Seiten
Format 15,5 x 23,5
Auflage1,
ISBN 978-3-85165-045-7
Ersch.Datum Januar 1993
24,70 
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