Figure M.

Eine umgekehrte Geschichte der Postmoderne

Martina Kigle holt die Künstlerische Forschung an die Universität. Mit der Verbindung von wissenschaftlichem Arbeiten und fiktionaler Erzählung übt sie Kritik an einer Geisteswissenschaft, die zwar mit Kanonkenntnis und Diskursdisziplin beeindruckt, dabei aber gerne so tut, als ereigne sich Realität irgendwo da draußen.

W. hat ein Problem: Er weiß nicht weiter. Und das ist er nicht gewohnt, denn bislang war auf sein Wissen stets Verlass. Er grübelt und grübelt. Was soll W. wie Wissen sonst tun? „Wenn W. für Wissen steht“, überlegt er, „ist dann nicht M. das umgekehrte Wissen?!“
Mit der Suche nach dem umgekehrten Wissen ist auch die Bewegung der Arbeit vollzogen: Als Figur in den Theorien von Marx und Derrida zeigt die Umkehrung deutlich, dass die Grenzen zwischen rationaler Argumentation und Erfindung, Sachlichkeit und Rhetorik, Intentionen der Kritik und Eigendynamik der S(pr)ache fließend sind. Ihren Anspruch auf reine Rationalität kann die Wissenschaft nicht halten. Von der Grashalm rauchenden Cyborg über das doppelzüngige Orakel hin zur Geister- und Gedankenbeschwörerin mit Pfeife experimentiert M. deshalb im Laufe des Textes mit vielfältigen Wissensfiguren. „Weißt du, was ich mache mit Erwartungen?“, fragt sie den verdutzten W. „Ich enttäusche sie. Alle.“
Details
Umfang 168 Seiten
Format 15,5 x 23,5
Auflage1,
ISBN 978-3-7092-0508-2
Ersch.Datum Mai 2022
21,00 
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