Mit der Archäologie des Wissens festigte Michel Foucault seinen Ruf als kühler und distanzierter Analytiker von Denksystemen. Kurz vor ihrem Erscheinen schlüpft er in eine andere Rolle: Als Privatmensch will Foucault über seine Arbeit und seine Bücher sprechen – auf die schöne Gefahr hin, sich zu blamieren.
Herbst 1968: Michel Foucault steht kurz vor der Vollendung seiner Archéologie du savoir. In seiner Pariser Wohnung empfängt er den Literaturkritiker Claude Bonnefoy zu einem Gespräch über das neue Werk. Bonnefoy interessiert sich vor allem für die literarische Seite des Denkers. Doch die Frage nach Foucaults Verhältnis zum Schreiben führt schnell zum philosophischen Kern: Es geht um das Verhältnis von Sprache und Tod und um die Grundlagen der Diskursanalyse. Aus dem Archäologen, der die Schichten des Diskurses freilegt, wird hier der Pathologe, der einen toten Diskurskörper seziert, um seine Wahrheit offenzulegen. In aller Drastik zeigt sich: Foucaults Arbeiten schreiben sich vom Tod her.
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