Hélène Cixous

Algériance

Dekonstruktion des Kolonialen

„Es ist, als gäbe es etwas, das stärker ist als Krieg, Verdrängung, Vergessen, Ressentiment, als das Jahrhundert des Missverstehens, etwas, das sanfter, älter, körperlicher und freier ist, eine Kraft, die sich unabhängig von allem Kampf übers Eifern, Fordern, Vorwerfen hinwegsetzt. Ich nenne sie die Algériance.“

Hélène Cixous ist 1937 in Algerien geboren und hat dort ihre Kindheit verbracht. Die Erfahrung des kolonialen Algerien, des Vichy-Regimes, des Status als Französisch sprechende Juden, als Tochter einer aschkenasischen deutschen Mutter und eines sephardischen algerischen Vaters reflektiert Cixous seit Jahrzehnten in ihrem Werk. In zahlreichen Facetten dekonstruieren die Texte dieses Bandes das koloniale Projekt mit seinen etlichen Ebenen der Unterdrückung. Sie verbinden Theorie und Autofiktion, Poesie und Philosophie zu einer besonderen Gattung von literarischer Arbeit am kolonialen Gedächtnis und seinem Erbe in der Gegenwart. Jenseits von identifikatorischen Aneignungen entfalten sie ein Schreiben der Relationalität, das in Körpern und Sprachen denkt. Im Verhältnis von Zeiten, von Tieren, Menschen, Lebenden und Toten eröffnet es neue Wege und Horizonte: „Als Vergangenheit haben sie die gewaltlose Zukunft, von der wir gemeinsam träumen.“

Details
Umfang 152 Seiten
Format 12,2 x 20,8
Auflage1,
ISBN 978-3-7092-0519-8
Ersch.Datum Oktober 2024
Übersetzt von Esther von der Osten
21,00 
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